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Das Jugendhaus und seine Bewohner
Das Diabetiker-Jugendhaus Hinrichssegen bietet seit 1963 Kindern
und Jugendlichen, deren ambulante Diabetesführung scheiterte, über eine Stabilisierung
des Stoffwechsels, unter ständiger ärztlicher Kontrolle, die Voraussetzung zu einer
angemessenen Schulausbildung. Die Trägerschaft der ursprünglich
vom Deutschen Diabetiker-Bund gegründeten Einrichtung liegt seit 1964 beim Sozialwerk
Hinrichssegen e.V. einer gemeinnützigen Mitgliedseinrichtung des Deutschen Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes und des Deutschen
Diabetiker-Bundes, Landesverband Bayern.
Ziele der
Betreuung:
Das medizinische und pädagogische Konzept des
Jugendhauses ist auf eine Anleitung zu frühest möglicher Selbständigkeit und
Eigenverantwortung in der Stoffwechselführung sowie auf eine Akzeptierung des Diabetes
ausgerichtet. Die Selbstkontrolle ist dabei Grundlage für eine flexible Anpassung von
Insulindosis und Kohlenhydratmenge an die akute Stoffwechsellage und den zu erwartenden
Bedarf der nächsten Stunden.
Mit täglichem Sportangebot
erhält die Bewegungstherapie einen gewichtigen Platz. Gruppengespräche und die
Auseinandersetzung mit "Gleichgesinnten" sind Meilensteine auf dem Weg der
Akzeptanz des Diabetes. Zwei Ärzte werden unterstützt von
medizinischen Fachkräften und Nachtschwestern, die medizinische Versorgung der Kinder
ist rund um die Uhr gewährleistet. Bei der täglichen Visite wie auch in
Einzelgesprächen wird mindestens dreimal am Tag die Anpassung von Insulindosis und
Kohlenhydratmenge an den aktuellen Bedarf mit dem Arzt besprochen. Kleinere Änderungen
können von den Kindern nach entsprechender Schulung selbständig vorgenommen werden. Die
Blutzuckerprotokolle werden grafisch geführt, denn das Element der Grafik ist für Kinder
verständlicher als Zahlen. Über die EDV werden die Protokolle
auch elektronisch geführt und durch einen Ausdruck am Computer graphisch dargestellt.
Diese Art von Protokollführung ist präziser und interessanter, da viele Zusammenhänge
über den Stoffwechselverlauf gleichzeitig erfasst werden können, und ein Überblick
über längere Zeitabschnitte möglich ist. Ein besonderes Schulungsmodell soll den
schrittweisen Übergang nach Hause durch gezielte Hinführung zur Selbständigkeit
vorbereiten. Der regelmäßige Kontakt zu den Eltern wird durch eine spezielle "Telefonsprechstunde" des Arztes hergestellt, die Kinder
haben einen eigenen Münzfernsprecher, der auch angerufen werden kann.
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