
Langzeitbehandlung:
Kinder im Alter von etwa 6-16 Jahren mit extrem
schwieriger Stoffwechsellage oder aus einer für die ambulante Diabetesführung wenig
geeigneten Umwelt, die länger als zu einer Kur, aber auch bis
zum Abschluss der Schulausbildung bleiben.
Eine länger dauernde Betreuung junger Diabetiker
sollte ins Auge gefasst werden, wenn die ambulante Behandlung infolge unbefriedigender
Ergebnisse zu wiederholtem Klinikaufenthalten und häufigen Schulversäumnissen geführt
hat. Das meist auf sich alleingestellte diabetische Kind braucht stabile
Familienverhältnisse, die schon in Frage gestellt sein können, wenn ein Elternteil fehlt
oder beide berufstätig sind. Eine verständnislose Umwelt erschwert genauso wie eine
Überbehütung die Akzeptierung der Erkrankung und das Leben mit ihr. Aufgrund sich
häufender Misserfolge in der Stoffwechselführung und schließlich hierdurch bedingt,
auch in der Schule, wird aus Unsicherheit schnell Gleichgültigkeit gegenüber allen
Anforderungen, die Stoffwechsel, Schule und Eltern an das Kind stellen müssen. Damit ist
dann meist der Grundstein für die diabetischen Spätschäden, aber auch für ein Versagen
in Schule und Beruf gelegt. Kann eine derartige Entwicklung nicht gestoppt werden, sollte
man an einen längeren Aufenthalt denken.
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